Ein Jahr auf Weltreise und Tauchen? Wie geht sich denn das aus? So oder so ähnlich waren die Reaktionen mancher Reisender, wenn ich ihnen von meinem Lieblingshobby auf Reisen erzählt habe. Klar ist Tauchen nicht gerade die kostengünstigste Variante, um sich die Zeit am Meer zu verschönern, dennoch ist es auch auf Langzeitreisen möglich den ein oder anderen Tauchstopp einzustreuen. Und ganz ehrlich, einen ganzen Tag am Strand liegen kann ich nach 9 Monaten reisen noch immer nicht sonderlich gut. Da ziehe ich doch lieber meine Flossen an uns besichtige das Reiseziel unterhalb der Wasseroberfläche.
Warum Tauchen auf einer Langzeitreise eine gute Idee ist
Tauchen auf der Weltreise spart Kosten. Ich weiß, diese These mag sich auf den ersten Blick nicht sonderlich vernünftig anhören. Wenn du allerdings so wie ich im europäischen Zentralraum deinen Hauptwohnsitz hast, wird dir spätestens beim Thema Flugkosten einleuchten, was ich damit meine. Im Sommer finden sich ja im See um die Ecke oder am Meer im Nachbarland halbwegs annehmbare Alternativen. Doch hat wohl jeder Taucher den ich kenne, das Great Barrier Reef in Australien auf seiner Bucket-List. Dorthin kommst du nicht mal eben so und musst zudem mehrere hundert Euro nur für den Flug einplanen.
[/vc_column_text][vc_row_inner][vc_column_inner][vc_single_image image=”2809″ img_size=”large” alignment=”center” img_link_large=”yes”][/vc_column_inner][/vc_row_inner][vc_row_inner][vc_column_inner][vc_column_text]Weltreisende haben mehr Zeit.
Und wer mehr Zeit hat, kann an einem Ort mehrere Tauchgänge machen, was wiederum die Kosten pro Tauchgang sinken lässt. Bist du Tauchanfänger hast du zudem mehr Zeit um eine weitere Tauchzertifizierung oder sogar den Dive Master in Angriff zu nehmen. In Labunbajo auf Flores in Indonesien beispielsweise kostet dieser nur etwa 1.000 Euro und du kannst dich bereits nach nur drei bis vier Wochen Divemaster nennen. Nun ja, von der drastisch gesenkten Ausbildungsdauer kann man ja nun halten was man will. Dennoch kannst du so sogar Geld mit deinem Lieblingshobby verdienen.
Vertragen sich Tauch- und Reisebudget?
Der Punkt, der euch bestimmt brennend interessiert. Wer selbst schon mal als Langzeitreisender unterwegs war, der weiß sehr schnell etwas mit dem Begriff Tagesbudget anzufangen. Das Tauchen hier sehr schnell mal übers angestrebte Tagesziel hinausschießt, ist offensichtlich. Wenn du länger reist hast du allerdings auch ganz automatisch Tage dabei an denen du nichts oder nur ganz wenig ausgibst. Anfangs waren wir noch etwas vorsichtig mit der Anzahl an Tauchgängen. Schnell hat sich aber herausgestellt, dass wir uns auch mit einem ambitionierten Budget eine stattliche Anzahl an Tauchgängen leisten können. Es kommt natürlich darauf an, wo du tauchen gehst, da die Preise erheblich variieren. Ein weiterer Vorteil, wenn du mehr Zeit zum Reisen hast: der Transport wird günstiger. Weil du ein paar Tage warten kannst, bis der Flugpreis in der Mitte der Woche seinen Tiefpunkt erreicht und du generell mehr Zeit hast alternative Transportmittel wie Zug, Bus oder auch Boot zu verwenden. Wertvoll gespartes Geld, dass du wiederum in Tauchen investieren kannst. Wenn du die Welt bereist, kommst du automatisch weiter weg von zu Hause. Somit bist du den wundervollen Tauchspots die du auf deiner Bucket-List hast, gleich ein Stück näher.
Zudem bist du flexibel. Wir hatten ja wie jeder das Great Barrier Reef Great Barrier Reef auf unserer Bucket-List, aber nicht auf diesem Trip. Als wir dann Flugverbindungen von Neuseeland nach Singapur gesucht haben, hat ein überaus günstiger Fug nach Cairns dafür gesorgt, dass wir dann doch dort waren. Zwar nur wenige Tage, aber immerhin haben wir´s gesehen.
[/vc_column_text][/vc_column_inner][/vc_row_inner][vc_single_image image=”2810″ img_size=”large” alignment=”center” img_link_large=”yes”][vc_column_text]Was hast du alles mit im Gepäck?
Als wir im Juli gestartet sind, war es beschlossene Sache, dass zumindest unsere Tauchcomputer mit auf Reisen gehen werden. Zudem haben wir unser geliebtes Unterwassergehäuse für meine Kompaktkamera mit eingepackt. Die Lieben zu Hause sollen ja auch was davon haben. Auf den ersten Blick skurril: Unsere Tauchcomputer reisen immer in unseren Wanderschuhen, damit sie auf holprigen Busreisen ideal geschützt sind. Platzsparen ist angesagt. Auch unser Unterwassergehäuse hat eine extra angefertigte Schutzhülle aus einer riesigen und dicken Socke erhalten, damit wir ja keine Kratzer im Bild haben. Das war auch schon alles, was wir in unseren 70 l und 60 l Rucksäcke gepackt haben. Wir haben ja nicht nur das eine Hobby, weshalb wir hier deutlich Platzsparen mussten. Nach unserem Aufenthalt auf den Gili-Inseln ist noch eine Taucherbrille dazugekommen, die einfach sein musste. Natürlich haben wir unsere Tauchscheine im Scheckkartenformat mit dabei, wobei wir unser Logbuch zu Hause gelassen haben. Wir verwenden hier eine App von SSI, in der wir alle Daten über unsere Tauchgänge eingeben und auch speichern können. Sollte uns also unser Logbuch bzw. Tauchschein abhanden kommen, haben wir alle Daten gesichert.
Tauchen ist Urlaub vom Reisen.
Wie ich euch vorhin schon verraten habe, kann ich am Strand nicht lange die Füße stillhalten. Dennoch brauchen Langzeitreisende auch mal eine Verschnaufpause vom Rucksackschleppen, Tempel besichtigen und Actionprogramm. Zudem müssen die vielen unterschiedlichen Eindrücke und Erfahrungen auch verarbeitet und die Gedanken sortiert werden. Für mich ist Tauchen hier das ideale Entspannungsprogramm. Auch wenn es am Boot schon mal etwas hektischer zugehen kann, bin ich in der Sekunde in der ich meinen Kopf unter Wasser stecke vollkommen entspannt. Natürlich warten auch hier grandiose Eindrücke auf mich. Doch finde ich hier zu Ruhe und genieße die Stille, die man als Reisender gerade in Asien ja vergeblich sucht.
[/vc_column_text][vc_single_image image=”2811″ img_size=”large” alignment=”center” img_link_large=”yes”][vc_column_text]Tauchen in Asien und Zentralamerika. Worauf du achten solltest!
Aufgrund meiner Erfahrungen, die ich in Asien und Zentralamerika gemacht habe, lohnt es sich immer bei der Wahl der Tauchschule skeptisch zu sein und genauer nachzufragen. Tauchen ist ein lukratives Geschäft, umso mehr lohnt es sich natürlich für Tauchschulen mehr Taucher aufs Boot zu packen. Ich habe hier schon Geschichten von zehn und mehr Tauchern pro Gruppe gehört, die während des Tauchgangs den ein oder anderen Taucher unterwegs verloren haben. Neben einer Internetrecherche sind aus meiner Sicht die besten Anlaufpunkte für ehrliche und aktuelle Information andere Reisende oder aktuelle Blogs. Die Erfahrung anderer ist immer Gold wert.
Zudem solltest du mit den Divemastern bzw. mit dem Personal generell “auf einer Welle sein”. Stimmt die Chemie nicht oder hast du andere Erwartungen als die, die erfüllt werden können, gehe einfach zu nächsten Tauchschule weiter.
Da wir bei der Auswahl der Tauchschule immer auch den Zustand des Equipments checken, hatten wir bisher noch nirgends Probleme mit der Ausrüstung. Selbst in Indonesien wurde in den meisten Tauchschulen penibel auf Sauberkeit, Hygiene und Erhaltungszustand des Equipments geachtet. Obwohl ich ansonsten immer der Meinung bin bei Einheimischen zu übernachten oder in lokale Restaurants zu gehen, vertraue ich beim Tauchen immer auf Tauchschulen mit internationaler Führung. Da gerade in Asien und Zentralamerika Einheimische traditionell ohnehin nicht tauchen gehen bzw. gar nicht schwimmen können, musste ich mich bisher auch noch nicht gegen einen lokalen Anbieter entscheiden.
Die besten und günstigsten Tauchspots für (Welt-)reisende
Trotz des schlechten Rufes ist Honduras mit seinen Bay Islands einer der besten und kostengünstigsten Tauchspots, an dem kein Weg vorbei führt. Utila wird hierbei als Backpacker-Hochburg und idealer Ort gehandelt, um deinen Tauchschein zu machen. Rohatan hat ein etwas ruhigeres Image, ist aber mindestens genauso sehenswert. Was beide Inseln gemeinsam haben sind jede Menge US-amerikanische Taucher und Walhaisichtungen das ganze Jahr über.
Ebenso einen Tauchstopp wert ist Mexikos Provinz Yucatan. Die Halbinsel hat großartige Tauchspots in Cancun und auf Holbox, wo auch regelmäßig Walhaie vorbei kommen. Zudem kannst du in den Cenoten in der Nähe von Playa del Carmen, in riesigen Löchern und Höhlen im Dschungel, ein ganz anderes Taucherlebnis erfahren. Ebenfalls sehenswert sind die Blue Holes in Belize, für die du aber wie für die Cenoten etwas mehr Budget einplanen musst.
[/vc_column_text][vc_single_image image=”2812″ img_size=”large” alignment=”center” img_link_large=”yes”][vc_column_text]In Asien muss ich natürlich die Gili-Inseln in der Nähe von Lombok in Indonesien erwähnen, dessen Tauchplätze von allen drei der Gili-Inseln angesteuert werden können. Unschlagbar günstig um deine Tauchzertifizierung zu erlangen ist immer noch Koh Tao in Thailand, eine sympathische Insel auf der sich alles ums Tauchen und Feiern dreht. Mein absolut liebster Tauchspot ist der Komodo-Nationalpark auf der Insel Flores gelegen. Eine so farbenprächtige Unterwasserwelt mit einer so unglaublichen Anzahl an Fischen habe ich bisher noch nirgends gesehen. Da Tauchen dort noch dazu sehr günstig ist, hatten wir Mühe und Not dort rechtzeitig das Weite zu suchen, bevor wir hier unser hart gespartes Reisebudget vollends ausgegeben hätten.
Spätestens nach dem letzten Absatz habe ich dich hoffentlich neugierig gemacht, die wundervollen Tauchspots dieser Welt zu entdecken. Es gibt ja noch so viel zu sehen unter Wasser. Habt ihr zum Beispiel gewusst, dass man sogar seine Rundreise durch Peru mit einem Tauchstopp verbinden kann? Das wäre doch mal was anderes. Meiner Meinung nach hat man ein Reiseland erst dann richtig erkundet, wenn man auch mal den Kopf unter Wasser gesteckt hat. Also plane beim nächsten Urlaub unbedingt auch ein paar Tauchgänge ein. Es wird sich lohnen, versprochen.
Über Sandra:
Auf ihrem Blog reiseerfahrungen-blog.de schreibt Sandra über ihre Erfahrungen – die guten und auch über die weniger guten – auf ihrer Weltreise. Ihre Reiseziele erkundet sie abseits von Touristenpfaden und lernt gerne die Menschen und Kulturen des Landes kennen. Sie kocht (und isst) leidenschaftlich gerne, genießt die Ruhe am Strand oder ist aktiv beim Wandern, Klettern oder Tauchen. Und natürlich schreibt sie gerne.